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Pferdegeschirranhänger.
Copyright: Universität Passau

Kornkästen in Städten

Wie im Heiligen Römischen Reich üblich, überschnitten sich die Herrschaften, Verwaltungen und Besitzungen innerhalb einer Region in vielfältiger Weise. Auch in den Städten waren unterschiedliche Institutionen vertreten, die Getreideabgaben einzogen oder mit Getreide handelten und deshalb Kornkästen besaßen.

Ein Beispiel hierfür ist die Stadt Regensburg, wo die reichsfreie Bürgerschaft, der Bischof und das Domkapitel, verschiedene Klöster und selbständige Spitäler nebeneinander wirkten. Sie alle hatten Abgaben zu verwalten und betrieben häufig ihren eigenen Kasten. So gab es neben dem städtischen Kasten „Leerer Beutel“ gleichartige Einrichtungen im Besitz des Domstiftes, des Kollegiatstiftes St. Johann, des Dominikanerinnenklosters und des Katharinen-Spitals. Dass sie heute häufig kaum mehr als Getreidekasten erkennbar sind, liegt daran, dass sie nach der Auflösung des Reichs und der Säkularisation ihre Funktion einbüßten und zu Wohnzwecken umgebaut wurden.