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Siegel (Oberhausmuseum Passau).
Copyright: Oberhausmuseum Passau

Kasten und Amtssitz

Die Lagerung der Getreideabgaben und die Verwaltung durch einen Bevollmächtigten des jeweiligen Landesherrn gehörten zusammen. Amtssitz und Kasten bildeten deshalb häufig eine Einheit wie etwa auf der fürsterzbischöflich-salzburgischen Pflegburg Tittmoning oder den herzoglich-bayerischen Amtssitzen in Dingolfing und Wasserburg.

An kleineren Orten können Amtssitz und Kasten sogar eine bauliche Einheit bilden. Dies war in der fürstbischöflich-passauischen Exklave Aigen am Inn der Fall. Der Ort kam Anfang des 13. Jahrhunderts an das Hochstift Passau. Fürstbischof Leonhard von Laymingen (reg. 1423–1451) machte Aigen zur Hofmark. Sein Nachfolger Ulrich von Nussdorf (reg. 1451–1479) gilt als Erbauer des Pflegsitzes, denn sein Wappen findet sich über dem Torbogen im Erdgeschoß. Der kastenförmige Bau mit hoher Vorschussmauer und Grabendach beherbergte im Erdgeschoss die Amtsräume des bischöflichen Beamten. Im ersten Obergeschoß befanden sich Wohnräume. Die übrigen Stockwerke dienten als Kornspeicher.