Kiste (Oberhausmuseum Passau).
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Kornkästen in der Stadt dienten vor allem dazu, Getreideabgaben der Untertanen zu lagern.
In der bayerischen Stadt Kelheim etwa lieferten die Untertanen des Herzogs hier ihren Zehent ab. Der herzogliche Kornspeicher wurde Ende des 15. Jahrhunderts aus den Buckelquadern der Herzogsburg Kelheim errichtet. Der langgestreckte Bau auf rechteckigem Grundriss ist zweigeschossig. Im Erdgeschoss teilen massive Rundpfeiler den Raum in zwei Schiffe. Im Obergeschoß übernehmen diese Funktion Holzständer. Das hohe Spitzdach war nochmals in drei Lagerböden unterteilt. Jedes Geschoß und jeder Zwischenboden hatte ein eigenes großes Tor an der Giebelseite. Diese fensterartigen Tore dienten dazu, Waren auf direktem Weg in das jeweilige Geschoß zu verbringen. Möglich machte das ein oben im Gebäude aufgestellter Lastenaufzug mit Flaschenzug-Mechanik, dessen Arm aus einer Fensterluke kragte.