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Der RTI Dome

im Labor für Kulturgutdigitalisierung

 

Im Projekt ViSIT wurde die RTI-Methode unter besonderen "Laborbedingungen" angewendet. Im Labor für Kulturgutdigitalisierung am Lehrstuhl für Digital Humanities (Prof. Dr. Malte Rehbein) an der Universität Passau wurde ein RTI Dome gebaut und entsprechende Software zu seiner Bedienung entwickelt (MSc Sebastian Gassner).

Der Bau beruhte auf Plänen und Anleitungen, die als Open Source beziehbar sind, wobei diese hinsichtlich des Anforderungsprofils im Projekt modifiziert wurden. Die im Rahmen von ViSIT entstandene Software ist über die Rubrik Werkzeuge beziehbar.

Der RTI Dome am Lehrstuhl für DH eignet sich für Objekte mit bis zu 30 cm Länge und wurde in ViSIT insbesondere zur RTI-Digitalisierung historischer Münzen aus Beständen des Oberhausmuseums Passau eingesetzt.

 

 

Aufbau und Funktion des RTI Domes

Die Hardware des RTI Domes besteht aus folgenden wesentlichen Komponenten:

  • Eine nach hinten aufklappbare Kuppel, mit einer mittigen Aussparung für das Kameraobjektiv
  • 64 zusammengeschaltete LEDs innerhalb der Kuppel
  • Eine mittig am Boden des Domes montierte Vorrichtung zur Auflage des zu erfassenden Objekts (im Demo oben: eine moderne dänische Münze)
  • Eine Kamera (hier: eine Industriekamera der Firma Basler), mit auswechselbaren Objektiven für verschiedene Brennweiten
  • Ein fest montierter Galgen, der die Kamera fix oben in der Kuppel-Aussparung hält
  • Ein Controller (hier: ein Arduino) , der den Dome mit dem Rechner verbindet und eine Steuerung über Skripte ermöglicht

Die Software zum RTI Dome (geschrieben in der Skriptsprache Python) umfasst drei komplementäre Programme, die in Folge ablaufen:

  • Skript (1) löst simultan die in Reihe geschalteten LEDs nacheinander aus und erzeugt pro LED jeweils eine fotografische Aufnahme (Capture).
  • Skript (2) greift nach Zufall fünf Aufnahmen aus den erzeugten 64 heraus, identifiziert jeweils die Mitte des erfassten Objekts und beschneidet (unter Zugabe eines kleinen Randes) dann sämtliche Aufnahmen nach dem daraus errechneten Optimum.
  • Skript (3) stellt aus den nunmehr freigestellten Objekt-Aufnahmen ein RTI-Modell her.

Das fertige RTI-Modell kann anschließend in einem RTI-Viewer betrachtet bzw. in eine Präsentation eingebunden werden, wie zum Beispiel hier.