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Schloss (Oberhausmuseum Passau).
Copyright: Oberhausmuseum Passau

Die Festung Kufstein

Kaiserturm

Der erste Medienturm der Festung Kufstein ist das ehemalige Staatsgefängnis. An diesem Ort der Erinnerung werden im obersten Geschoß des mächtigen Kaiserturm, welcher nach dem Kaiser Maximilian I. benannt ist, die Geschichten der damaligen Insassen nacherzählt.

Das ehemalige Staatsgefängnis gliedert sich in einen großen Vorraum mit einer Gedenktafel der Inhaftierten, 13 Zellen und einem Wachzimmer. Durch die sehr steile und enge Treppe war es sehr schwer von diesem Ort zu entkommen – allerdings gibt es Ausnahmen, welche in der umgestalteten Ausstellung für den Besucher beschrieben werden.

In den Zellen bekommen die Besucher unter anderem auch einen Einblick auf die Strafbekleidung und historische Fußfessel können begutachtet werden. Bei einer Hörinstallation kommen sogar die Gefangenen zu Wort und sprechen hierbei über die Ankunft in das Staatsgefängnis, deren Alltag auf der Festung Kufstein und was es zu Essen gab.

Neben veröffentlichten Verhörprotokollen wird auch das Erlebnis zweier Insassen erzählt, welche sich über Klopfsignale verständigten, um nicht ganz von der Außenwelt abgeschnitten zu sein.

Definitiv ein Highlight der Ausstellung ist die Erzählung via multimediale Installationen, wobei der Besucher einen Eindruck des Revolutionsliedes im Jahre 1831 bekommt und für Interessierte Zitate auf der Zellenwand erscheinen, welche auf die Schicksale der Gefangenen eingeht.

Des Weiteren gehen Hörstationen, selbst erstellte Objekte der Gefangenen und Geschichten über die Schicksale der Gefangenen einen Einblick in den Alltag der Häftlinge.

Die größte mutimediale Installation befindet sich im Wachzimmer. Dort wird eine Holografische Projektion vorgeführt, welche Gespräche zwischen einem Kommandaten und einem Kaplan nacherzählt, wie es in den Jahren nach den Revolutionen 1948/49 stattgefunden haben könnte.

Um den Besuchern keine Informationen vorzuenthalten wurde an der mächtigen Mittelsäule des ehemaligen Staatgefängnisses ein Tablet platziert, welche bei einer gemütlichen Sitzgelegenheit die Revolutionen und Aufstände in Europa zwischen 1789 und 1848 erzählen, wobei der Fokus aus die Auswirkungen der Französischen Revolution, den Revolutionen von 1830/31 und 1848/49 gesetzt ist.

Auf einem weiteren Tablet vor der Gedenktafel der Gefangenen ist ein weiteres Vertiefungsinstrument angebracht um über die Vielfalt an Insassen einen Einblick zu bekommen. Dabei werden neben deren Verbrechen, und dem Strafausmaß auch die jeweilige Dauer des Gefängnisaufenthaltes geschildert.

 

Fuchsturm

Der zweite Medienturm auf der Festung Kufstein ist der Fuchsturm, der nach der Familie Fuchs benannt ist. Wo davor eine Ausstellung mit dem Bezug auf Tirol war, sind heute das Erdgeschoß und das Obergeschoss mit multimedialen Installationen ausgestattet.

Beginnend im Erdgeschoß mit einer 270° Projektion, welche die Geschichte von der Burg zur Festung Kufstein erläutert und die stetigen Auseinandersetzungen zwischen Bayern und Tirol im Fokus hat. Die andauernden Wechselbeziehungen zwischen Bayern und Tirol werden durch Veränderungen der Grenzen dargestellt. Der Erzähler, welcher zu den Geschehnissen kommentiert wird mit dazu entsprechender Musik begleitet und somit ist eine beeindruckende multimediale Welt entstanden. Durch die großzügig bespielte Fläche wirkt diese Installation als ob man direkt bei den Geschehnissen vor Ort wäre.

Im Obergeschoß des Fuchsturmes befindet sich das zweite Highlight in diesem Turm – ein sogenanntes „Fernrohr“ speziell für die Installation im Fuchsturm transformiert.

Gezeigt wird dabei auf einer überwältigenden Karte der Kulturraum Inn-Salzach-Donau. Ausgewählte Orte mit einer Funktion wie zum Beispiel Zollstationen, Grenzfestungen oder Handelsstätte werden aufgegriffen und näher erläutert. Mit dem „Fernrohr“ können diese Orte entdeckt werden, was bedeutet, dass erst bei dem Fokus eines Ortes durch das Fernrohr die Bilder, Texte oder auch Videos bezüglich deren Funktion und Geschichte erläutert wird. Dabei wird direkt auf dem Fernrohr die jeweilige Information erscheinen.

Besonders die Handelsbeziehungen werden dabei in den Fokus gerückt. Können Sie sich vorstellen, dass die Flüsse Inn, Salzach und Donau früher eine der Hauptverkehrswege des Handels war? Lassen Sie es sich auf der Festung Kufstein erklären wie das ganze System funktioniert hat.

Durch diese Medientürme kann sich die Festung Kufstein von einer ganz anderen Seite präsentieren, denn nun können sich die Besucher in die Geschichte reinversetzen, können neben Lesen der Informationen auch die Geschichte hören, sehen und somit auch fühlen – fast als wäre man dabei gewesen.

Neben den vielen neuen Highlights, wird der museumspädagogische Hintergrund nicht außer Acht gelassen. Die Medientürme sind für Familien, Schüler als auch Erwachsene konzipiert und runden das einmalige Festungserlebnis ab. Darüber hinaus kann eine optimale Präsentation zwischen historischem Gebäude und neuer Technik identifiziert werden.

Das Team der Festung Kufstein freut sich über alte, als auch über neue Besucher.

Zierbeschlag (Hilgartsberg).
Copyright: Universität Passau